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Vegane Ernährung ist modern, im Trend und zeitgemäß. Das dachte ich auch und staunte nicht schlecht als mir das alte Kochbuch meiner Oma in die Hände fiel. Ein kleines vergilbtes Büchlein in dem sie sorgfältig neben vielen ihrer Rezepte, Gesundheits- und Haushaltstipps auch etliche Rezepte aufgeführt hatte, die durchweg vegan waren. Und nicht nur das, alle Rezepte waren sogar clean vegan. Kein Soja, kein Tofu oder andere Ersatzprodukte – das traf genau den Nerv in meiner eigenen Entwicklung. Natürlich hätte meine Oma diese Gerichte niemals vegan genannt, vermutlich kannte sie diesen Begriff gar nicht. Aber meine Oma war zeitlebens eine Gegnerin des maßlosen Fleischkonsums und eine Verfechterin der gesunden Ernährung. Mit 65 Jahren wurde bei ihr Magenkrebs festgestellt und man hat ihr den Magen und Teile der Speiseröhre entnommen. Daraufhin hat sie von heute auf morgen ihre Ernährung komplett auf eine vollwertige und fleischlose Ernährung umgestellt – und ist damit fast 90 Jahre alt geworden.
Oma’s Küche ist keine raffinierte. Aber mega lecker und mit viel Liebe zubereitet! Sie hatte nie ein Interesse an komplizierten und aufwendigen Gerichten. Die Passion meiner Oma galt der gesunden Küche mit natürlichem Geschmack. Für sie sollten Zitronensaft, Essig, und Zucker den Eigenschmack von Obst oder Gemüse unterstreichen und betonen, aber nichts verfremden. Sie verstand Essen als Medizin und jeder sei selber in der Pflicht, etwas zu seiner eigenen Gesundheit beitragen zu müssen.
Meine Großeltern waren Landwirte in der fünften Generation und die zweite ohne Tierhaltung. Meine Vorfahren öffneten sich zusehends ihrer beruflichen Leidenschaft für Architektur, Malerei und Oper. Und so wandelten sich die Äcker im Laufe der Generationen vom existenziellen Broterwerb zum leidenschaftlichen Selbstversorger für die Familie. Meinen Großeltern verdanke ich das tiefe Verständnis für natürliche Produkte, den Zauber natürlicher Nahrung und das Bewusstsein, dass ein gesundes und vitales Leben nicht erst in den Auslagen der Läden beginnt, sondern ein ganzheitlicher Prozess ist.
Meine Oma war die erste Gesundheits-Aktivistin, der ich begegnete. Und ich möchte dieses Buch allen Gesundheits-Aktivistinnen widmen, die sich täglich um das leibliche Wohl ihrer Liebsten und ihr eigenes kümmern!
Danke, Oma!